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Weisweiler: Im Rahmen des internationalen Projekts "Roll-out of Deep Geothermal Energy in North-West Europe – DGE-ROLLOUT" werden vor dem Kraftwerk Weisweiler voraussichtlich im September die ersten Bohrungen niedergebracht, um den Untergrund auf mögliche Tiefenwärmequellen zu erkunden. Dieses wegweisende Projekt wird vom Geologischen Dienst NRW geleitet und von RWE Power sowie der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG unterstützt.

Die Durchführung der Bohrungen erfolgt nach eingereichtem Hauptbetriebsplan bei der Bezirksregierung Arnsberg, der Aufsichtsbehörde des Bergbaus, die eine Genehmigung für das Vorhaben prüfen wird.

Die erste Bohrung hat eine Tiefe von etwa 100 Metern und dient vorrangig der geologischen Untersuchung des Untergrunds. Anschließend wird das Bohrloch dem Forschungspartner Fraunhofer IEG übergeben, der es zu einem seismologischen Observatorium ausbauen wird. Im kommenden Jahr ist geplant, eine zweite Bohrung in unmittelbarer Nähe mit einer Tiefe von etwa 500 Metern durchzuführen. Diese wird nach der geologischen Auswertung mit einer Erdwärmesonde ausgestattet.

Das Ziel dieses Projekts ist es, heißes Thermalwasser aus der Tiefe als alternative und klimafreundliche Wärmequelle für Wohngebiete und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen zu nutzen. Dadurch soll der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid erheblich reduziert werden. Wenn das natürliche Thermalwasser ausreichend heiß ist, kann es in der Fernwärme-Versorgung fossile Energieträger wie Erdgas und Braunkohle ersetzen. Bereits bestehende Anlagen in München, Paris und den Niederlanden liefern erfolgreiche Beispiele für diese Art der Energiegewinnung.

Die Bohrungen in Weisweiler und die darauffolgenden Untersuchungen werden wertvolle Daten und Erkenntnisse über die geologische Beschaffenheit der Region liefern. RWE Power hat umfangreiche Erfahrung in der Durchführung solcher Bohrungen, da jedes Jahr Dutzende bis zu 700 Meter tiefe Brunnen für die Trockenhaltung von Tagebauen und Pegeln gebohrt werden. Der Geologische Dienst NRW erstellt im Rahmen der Landesaufnahme geologische Untergrundmodelle und bewertet deren Potenzial für die Tiefengeothermie. Die Bezirksregierung Arnsberg fungiert dabei als Aufsichtsbehörde für alle geothermischen Genehmigungsverfahren am Standort.

Basierend auf den Ergebnissen der beiden Bohrungen in Weisweiler plant Fraunhofer IEG später eine weitere tiefe Erkundungsbohrung zur Aufsuchung von Thermalwasser. Aktuelle Studien des Instituts zeigen, dass die Tiefengeothermie den Großteil des aktuellen Wärmebedarfs Deutschlands decken könnte.

Das Projekt "DGE-ROLLOUT" stellt somit einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger und erneuerbarer Energienutzung dar und könnte langfristig dazu beitragen, den Energiebedarf Deutschlands umweltfreundlicher und klimaschonender zu decken.

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