Die Regierung in Puerto Rico sorgt Anfang Mai für Schlagzeilen: Nachdem in anderen US-Bundesstaaten langwierige Debatten zum Thema anstehen, wurde in Puerto Rico – nichtinkorporiertes Staatsgebiet der USA – kurzerhand die medizinische Verwendung von Cannabis freigegeben. Gouverneur Alejandro Garcia Padilla unterzeichnete, unterstützt durch das Repräsentantenhaus, eine Exekutivordnung, die genau das besagt. In den kommenden Monaten werden vom Gesundheitsministerium Regularien erlassen, welche die genauen Bedingungen festlegen sollen. Auch Deutschland will die Regelung für den Bezug von medizinischem Cannabis ändern.

Die Bundesregierung ist gefragt

In Deutschland steht das Thema Cannabis-Legalisierung nicht zuletzt bei den Regierenden in Berlin in den letzten Monaten regelmäßig auf der Tagesordnung. Und es tut sich was: Die Bundesregierung wird von Parteien und Ländern aufgefordert, die Gesetzte zu ändern. Menschen, denen Cannabis zu medizinischen Zwecken dienen kann, soll der Bezug in Zukunft erleichtert werden. Momentan bedarf es einer Ausnahmeerlaubnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Diese gilt ausschließlich für Patienten, für die keine weiteren Alternativen in der Behandlung bestehen. Auch in anderen Ländern, etwa Großbritannien, ist das einzig erhältliche cannabishaltige Medizinprodukt momentan Sativex (GW/Almirall). Die eingeschränkte Indikation ermöglicht nur wenigen Patienten die Behandlung. Das Gesetz soll nun dahingehend geändert werden, dass Cannabisextrakt und -blüten als verkehrs- und verschreibungspflichtige Betäubungsmittel für die Regelversorgung von Schmerz- und Palliativpatienten zugelassen werden. Damit soll die medizinische Verwendung von Cannabis in Zukunft einfacher gestaltet werden. Ginge es nach der Drogenbeauftragten der Regierung, Marlene Mortler, und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, sollen die Kosten für eine solche Behandlung bald auch von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Das Vorhaben wird derzeit von der Bundesregierung geprüft. Noch radikaler sind deren Kollegen von den Grünen. Dort werden schon länger Stimmen laut, die eine weitreichende Legalisierung fordern.

Medizinische Wirkung von Cannabis

Zu den wesentlichen Inhaltsstoffen von Cannabis gehören Delta9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Diese entstehen zum Großteil erst beim Erhitzen, weshalb das Rauchen, Kochen oder Verdunsten des Gewächses praktiziert wird. Verwendet werden die Blüten der weiblichen Hanfpflanze, die abgeschnitten und getrocknet werden. THC und CBD wurden eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und nervenschützende Wirkung nachgewiesen. Während THC stark psychoaktiv wirkt, ist diese Reaktion bei CBD kaum zu beobachten. Weitere rund 600 Substanzen sind weitgehend noch nicht erforscht. Das medizinische Potenzial von CBD wird hingegen schon seit Jahren erforscht. In der Krebsforschung, zum Beispiel bei der Behandlung von Gehirntumoren, bei Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder in der kardiologischen Forschung vermelden Mediziner regelmäßig Erfolge. Schon länger erprobt ist der Einsatz von medizinischem Cannabis in der Behandlung von multipler Sklerose, Aids, Despression oder Glaukomen. Die Symptome vieler weiterer Krankheiten konnten dank des Einsatzes der Pflanze nachweislich gelindert werden. Weitere

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Cannabis sativa

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