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Die meisten Menschen haben schon mal daran gedacht, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Einige versuchen es, die meisten scheitern und wenige werden sehr erfolgreich. Was alles zu einer erfolgreichen Unternehmensgründung braucht, klären wir hier.

Von der Idee…

Am Anfang jeder Erfolgsgeschichte steht eine Idee. Wie diese Idee entstanden ist, ist vollkommen egal. Ob es sich um eine völlig neue, eine bestehende verbesserte, oder um die sprichwörtliche Schnapsidee handelt, spielt im Nachhinein keine Rolle mehr. Das wichtigste an dieser Idee sind zwei Dinge: Sie muss sich eignen, um unternehmerisch tätig zu werden und man muss für diese Idee brennen. Denn als Gründer wird man immer wieder Menschen überzeugen müssen. Freunde müssen zu Geschäftspartnern, Fremde zu Kunden und Banker zu Helfern werden, wenn man selbst als Unternehmer erfolgreich sein will. Daher muss man Menschen überzeugen können. Ohne Leidenschaft und fortgeschrittene Soft-Skills ist das kaum möglich. Wer bereits eine Idee hat und für diese brennt, aber noch Nachholbedarf in Sachen Soft-Skills und Überzeugungsstärke hat, dem können Seminare eines renommierten Weiterbildungsinstituts helfen.

…zum Plan…

Sobald man einen Einfall hat, den man unternehmerisch vertiefen möchte, muss man die Idee so lange verfeinern, bis ein konkreter Plan entstanden ist. In der Regel ist dieser Plan der Businessplan. Dieser ist bereits ein Dokument, das für die tatsächliche Gründung entscheidend sein kann. Aus dem Businessplan gehen alle relevanten Daten der geplanten Unternehmung hervor. Besonders wichtige Punkte sind im Folgenden genannt und erläutert.

  1. 1.Unternehmenszweck

Was genau ist der Zweck des Unternehmens und wie erwirtschaftet es Gewinn? Dieser Zweck sollte am besten zunächst kurz und knapp formuliert sein und der Gründer sollte in der Lage sein, einem Außenstehenden den zentralen Kern der eigenen Unternehmung in maximal 3 Sätzen zu erklären. Die weiterführenden Erläuterungen des Businessplans ermöglichen Interessierten, sich in Details einzulesen und ersparen es denen, für die ein grober Überblick genügt.

  1. 2.Unternehmensstandort

Wo wird der Hauptsitz des Unternehmens sein? Hier kann eine voreilige Entscheidung sehr teuer werden. Auf Gewinne müssen Unternehmen nämlich Gewerbesteuer abführen. Wie hoch diese ist, entscheidet der Gewerbesteuerhebesatz, welchen jede Gemeinde individuell festlegt. Der Gewerbesteuerhebesatz beträgt mindestens 200% und sein derzeitiger Höchstwert beträgt 900%. Der prozentuale Faktor wird auf die Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer angewendet, die stets 3,5% des Unternehmensgewinns beträgt. Diese komplizierten Zahlen lassen sich ganz einfach veranschaulichen: Macht ein Unternehmen 100.000€ Gewinn, zahlt es zwischen 7.000€ und 31.500€ Gewerbesteuer. Die Differenz von 24.500€ ergibt sich aus den Gewerbesteuerhebesätzen der verschiedenen Standorte. In der Stadt Düren in Nordrhein-Westfalen beispielsweise beträgt der Hebesatz seit 2007 450%. Das bedeutet, dass ein Unternehmen mit 100.000€ Gewinn in Düren 15.750€ Gewerbesteuer an die Gemeinde abführen muss. Den mit Abstand niedrigsten Gewerbesteuerhebesatz in NRW hat Monheim am Rhein mit 285%, den höchsten weißt Oberhausen auf. Dort beträgt er immerhin 550%. Das heißt für unser Beispiel, dass ein Unternehmen mit 100.000€ Gewinn im Jahr in Monheim 9.975€ Gewerbesteuer zahlen muss und in Oberhausen 19.250€. Diese fast 10.000€ Mehrkosten im Jahr resultieren ausschließlich aus der Standortwahl.

  1. 3.Rechtsform der Unternehmung

Für welche Rechtsform ist die Unternehmung konzipiert? Die verschiedenen Rechtsformen haben allesamt Vor- und Nachteile. Einige lassen sich jedoch schnell ausschließen, sobald man weiß, wie und mit wem man agieren will. Wer mit mindestens einem Geschäftspartner wirtschaften möchte, sollte keine GbR gründen, auch wenn das die günstigste Rechtsform ist. Wenn etwas schiefläuft, haften bei einer GbR alle Gesellschafter zu gleichen Teilen mit ihrem Privatvermögen, unabhängig davon, was sie ins Unternehmen eingebracht haben. Wer diese Privathaftung vermeiden möchte, muss eine Kapitalgesellschaft wie GmbH, UG oder AG gründen. Dann muss man sich allerdings auch mit der doppelten Buchführung auseinandersetzen, die entweder höheren Arbeitsaufwand, oder höhere Kosten bedeutet. Man sollte also die verschiedenen Rechtsformen gründlich vergleichen, bevor man sich für eine entscheidet.

  1. 4.Marktanalyse

Bei der Marktanalyse schätzen die Gründer das Potential ihrer Unternehmung realistisch ein. Welche Wettbewerber gibt es, wer ist die eigene Zielgruppe, wie zahlungskräftig ist diese Gruppe und wie groß insgesamt? Agiert man in einem lokalen, nationalen, internationalen oder globalen Markt? Die Marktanalyse sollte ein Gründer sehr sorgfältig ausarbeiten. In einem Businessplan ist besonders die Markanalyse wichtig für Außenstehende wie Banker und Investoren, um einzuschätzen, wie viel Ahnung ein Gründer von seiner Idee und seinem Umfeld tatsächlich hat. Je ausführlicher, fundierter und genauer diese Analyse ist, desto besser wird der Gründer bei Geschäftspartnern ankommen.

  1. 5.Kostenfaktoren

Welche Kosten hat das Unternehmen wann zu stemmen? Wie wird es sie stemmen? Hier müssen sowohl anfängliche Investitionsaufwendungen, als auch laufende Kosten berücksichtigt und angegeben werden. Dabei sind Kosten für Strom, Wasser und Internet genau so wenig zu vernachlässigen wie Kosten für eventuell nötige Maschinen und deren Wartung. Auch hier lohnt sich eine realistische Einschätzung durch die Gründer eher als beschönigende Zahlen. Auch Steuern sollten in den laufenden Kosten aufgeführt werden, damit eine realistische Einschätzung des potentiellen Gewinns nach Steuern möglich ist.

  1. 6.Zeitgerechte Planung

Ein Businessplan unterscheidet üblicherweise zwischen kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Zielen. In der Regel bedeutet „kurzfristig“ 1-3 Jahre, „mittelfristig“ 3-7 Jahre und „langfristig“ 5-10+ Jahre. Diese Unterscheidung kann man im Businessplan an den eigenen Betrieb anpassen. Man sollte auf jeden Fall die einzelnen Fragen, die der Plan aufwirft, für jeden Zeitraum individuell beantworten. Es kann zum Beispiel sein, dass man als GbR startet, mittelfristig zu einer GmbH und langfristig zu einer AG werden möchte. Diese Zwischenschritte und wie man sie erreichen und umsetzen will, sollten möglichst detailliert im Businessplan stehen. Auf diese Weise dient der eigene Businessplan später auch immer wieder als Benchmark der laufenden Unternehmung, an der man den Fortschritt messen kann.

…zur Gründung

Der Businessplan ist die erste große Hürde einer Gründung. Sobald er steht, hat man gewissermaßen einen Grundriss für das eigene Unternehmen. Fortan weiß man, welche Rechtsform man anstrebt und ab wann eine Unternehmung profitabel sein wird. Mit diesem Wissen sollte man sich an Stellen wenden, die bei offenen Fragen behilflich sein können. Es gibt Gründerberatungen in Düren und Aachen, sowie kostenlose Angebote der IHK und HWK, die bei Gründungsvorhaben innerhalb von Nordrhein-Westfalen aktiv zur Seite stehen. Außerdem bietet sich bei jeder Gründung ein Steuerberater an, bei den meisten auch ein Anwalt. Es ist auch wichtig, mit erfahrenen Gründern zu sprechen, denn oft können sie hilfreiche Tipps geben. Deshalb sollte man verschiedene Networking-Veranstaltungen der örtlichen Gründerszene besuchen. Je mehr man sich vorab informiert, desto mehr Geld wird man bei der tatsächlichen Gründung sparen!

Um eine Gründung schließlich zu vollziehen, muss man sich immer an einen Notar wenden. Dieser wird beim Unterzeichnen der Gesellschafts- und Gesellschafterverträge anwesend sein und sie vorab verlesen. Einige Notare weisen dabei auf mögliche Fehler im Vertrag hin, doch das ist nicht ihre Pflicht. Außerdem nimmt der Notar die möglicherweise notwendige Eintragung ins Handelsregister vor und nimmt zur Kenntnis, dass man den notwendigen Mindestbetrag auf ein Geschäftskonto eingezahlt hat. Spätestens mit der erfolgten Eintragung ins Handelsregister ist die Gründung erfolgreich abgeschlossen.

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