Anas Kabbani, Edeltraud Harke und Susanne Dürselen tauschten sich mit Sozialdezernent Paul Zündorf  sowie Christian Sanfleber und Wolfgang Nolden vom Sozialamt aus.

Düren: Seit Ende September wohnt der als Flüchtling anerkannte 21-jährige Syrer Anas Kabbani in einem 30-Quadratmeter-Zimmer im Einfamilienhaus der 80-jährigen Edeltraud Harke zur Miete. Da es bislang sehr selten ist, dass die private Unterbringung von Flüchtlingen gelingt, trafen sich jetzt Sozialdezernent Paul Zündorf, Sozialamtsleiter Christian Sanfleber sowie sein Stellvertreter Wolfgang Nolden mit Anas Kabbani, seiner Vermieterin und deren Tochter im Dürener Rathaus zu einem Gespräch über die bislang gemachten Erfahrungen.

Ursprünglich wollte Edeltraud Harke das Zimmer mit Kochgelegenheit an eine Frau vermieten, die aus ihrer Heimat hatte fliehen müssen. „Wir freuen uns sehr über solche Anfragen“, sagt Christian Sanfleber und weist darauf hin, dass dafür kürzlich im Sozialamt eine Anlaufstelle eingerichtet wurde. „Aber wir müssen auch genau hinschauen, wenn wir so etwas vermitteln.“ Zum einen sollte die Chemie zwischen beiden Seiten stimmen, aber es ist auch wichtig, dass das Mietverhältnis langfristig möglich ist. Deshalb schlug das Sozialamt Anas Kabbani als Mieter vor, der bereits als Flüchtling anerkannt ist. Edeltraud Harke öffnete sich dem Vorschlag, obwohl sie sich erst an den Gedanken gewöhnen musste, einen jungen Mann aufzunehmen statt einer Frau. Sie hat ihren Entschluss aber bislang nicht bereut. Das alltägliche Miteinander klappt sehr gut. Anas Kabbani erkundigt sich morgens, wie es ihr geht, hilft ihr bei Einkäufen. Sie leiht ihm ihr Rad, damit er Freunde besuchen kann. „Schwierig ist es nur mit der Verständigung“, sagt Edeltraud Harke. Bei einem Deutschtest in der VHS Rur-Eifel wurde der Syrer als Anfänger eingestuft. Nun wartet er auf den ihm zustehenden Platz in einem Integrationskurs. Bis dahin übt er sich in der deutschen Sprache im Umgang mit seiner Vermieterin und deren Familie.


Susanne Dürselen, Tochter von Edeltraud Harke und Mutter dreier Söhne ungefähr im Alter von Anas Kabbani, kümmert sich sehr um die Schaffung von Zukunftsperspektiven. Sie hat herausgefunden, dass Anas Kabbani gerne Automechaniker werden möchte und bereits einen Praktikumsplatz für ihn in Aussicht. Sie war froh, beim Gespräch im Rathaus auf die Übersetzungen einer Dolmetscherin zurückgreifen zu können und nutzte die Gelegenheit für gezielte Fragen an Anas Kabbani. Sozialdezernent Paul Zündorf, der Edeltraud Harke und Susanne Dürselen seine persönliche Hochachtung und Anerkennung für ihren Einsatz aussprach, gab gemeinsam mit Christian Sanfleber und Wolfgang Nolden Tipps und konkrete Unterstützung in Sachen Integrationskurs, Versicherungsfragen und Freizeitgestaltung.

Nach seiner neuen Wohnsituation befragt, muss Anas Kabbani nicht lange überlegen: „Das ist jetzt viel besser als vorher!“, sagt er spontan. Bis zu seinem Umzug nach Mariaweiler lebte er mit fünf anderen Flüchtlingen zusammen in einer Unterkunft in Rölsdorf. Am meisten freut er sich darüber, dass er selber kochen kann, und hat auch schon einmal seine Vermieterin zum selbstgekochten syrischen Essen eingeladen, wie sie begeistert erzählt. „Durch mein Haus weht jetzt manchmal der Duft arabischer Gewürze, die ich vorher nicht kannte.“

Vielfach kommen syrische Flüchtlingen nach Düren, die auf Dauer in Düren bleiben können. Hierbei handelt es sich meist um männliche Einzelpersonen. Für diesen Personenkreis werden vor allen Dingen Appartements und kleine Wohnungen gesucht. Ansprechpartner im Sozialamt ist Franz Hompesch, Tel.: 02421 25-2747; E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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