Köln: Die KVB bietet ab dem 20. März 2015 insgesamt 910 Leihfahrräder an, die vor allem in der Kölner Innenstadt im flexiblen System ausgeliehen werden können. Mit den Leih-rädern können die KVB-Kunden ihre Wege noch flexibler gestalten und die Nutzung des Fahrrads mit der Bus- oder Stadtbahnfahrt verknüpfen. Hierdurch lassen sich die Vorteile im Umweltverbund individuell nutzen, ohne auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein.

In den rechtsrheinischen Stadtteilen Deutz und Mülheim sowie am Butzweilerhof werden bis März 2015 die ersten Stationen errichtet. In der linksrheinischen Innenstadt, einschließlich der universitätsnahen Stadtteile Lindenthal und Braunsfeld, werden die Leihräder zunächst im flexiblen System "am Straßenrand", also ohne Stationsbindung, angeboten. Geplant ist, das Angebot in den nächsten drei Jahren auf bis zu 100 Stationen auszubauen. Die Stationen werden sich in Nähe zu KVB-Haltestellen befinden, um einen guten Übergang zwischen den Verkehrsmitteln zu ermöglichen.

Durch die Verknüpfung der KVB-Verkehre mit dem neuen Leihradsystem setzt die KVB den Ausbau des Umweltverbundes in Köln fort, der in den vergangenen Jahren bereits durch neue Kooperationen mit CarSharing-Anbietern wesentlich erweitert wurde. Zudem leistet die KVB hiermit einen weiteren aktiven Beitrag des Umwelt- und Klimaschutzes.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Die Mobilitätsgewohnheiten verändern sich. Insbesondere in den Großstädten wollen die Menschen mobil bleiben ohne unbedingt ein eigenes Auto zu besitzen. Die KVB-Angebote auf elf Stadtbahn- und 56 Buslinien bilden das Rückgrat des Kölner Umweltverbundes. Dieser wird jetzt noch interessanter, weil die erste bzw. letzte Meile komfortabel mit Leihrädern zurückgelegt werden kann.“

Durch das Leihradangebot kann die KVB neue Stammkunden gewinnen, für die der öffentliche Nahverkehr bisher nicht die erste Wahl ist. KVB-Kunden, die ein ZeitTicket auf der Chipkarte besitzen, erhalten für die Nutzung der Leihräder besondere Konditionen. Insbesondere profitieren sie von 30 Freiminuten je Ausleihe, wodurch in den meisten Fällen die Nutzung der Leihräder für die Stammkunden kostenfrei sein wird.

Die Erweiterung des KVB-Angebotes um Leihräder dient der Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzzielen der Stadt Köln. Die Stadt Köln hat sich die Stärkung des umweltfreundlichen Mobilitätsverbundes zum Ziel gesetzt, um die Folgen des zuneh-menden motorisierten Individualverkehrs zu reduzieren. Hierbei ist die KVB der zentrale Partner der Stadt. KVB und Stadt werden in enger Abstimmung mit den Bezirksvertre-tungen die Standorte für die Stationen auswählen, die bis 2017 errichtet werden sollen.

Franz-Josef Höing, Dezernent für Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Verkehr der Stadt Köln: „Mit der Strategie Mobilität 2025 kann Köln den Dauerstau vermeiden und die Mobilität sichern. Die Zunahme des Kfz-Verkehrs führt zur Zunahme des CO2-Ausstosses, zu mehr Schadstoffen in der Luft, zur Ausweitung von Verkehrsflächen – trotz moderner Motorentechnik und trotz E-Mobilität. Deshalb setzen wir in der Strategie Mobilität 2025 auf den starken Partner KVB, der über Bus und Stadtbahn hinaus Menschen bewegt.“

Für die Einrichtung des neuen Leihradangebots führte die KVB eine europaweite Aus-schreibung durch, mit der ein geeignetes Konzept zu wirtschaftlichen Konditionen gesucht wurde. Im August 2014 wurde die nextbike GmbH (Leipzig) beauftragt.

nextbike besitzt umfangreiche Erfahrungen im Aufbau, in der Vermarktung und im Betrieb von Leihradsystemen. Das Unternehmen ist in Deutschland in über 30 Städten aktiv, u. a. in Leipzig, Berlin, Hamburg, München, Dortmund, Essen und Düsseldorf. nextbike wird die Fahrräder beschaffen, die Stationen errichten, das technische System mit Kundenschnitt-stellen und Hintergrundsystem aufbauen sowie die tägliche Servicearbeit leisten. Insbe-sondere wird nextbike die Leihräder des flexiblen Systems mindestens einmal täglich an den nachfragestarken Stellen zusammenführen und die Wartung der Räder vornehmen. Die Leihräder bleiben Eigentum von nextbike, die KVB wird Eigentümer der Stationen.

Eingesetzt werden Fahrräder des Modells nextbike Comfort (Modelljahr 2014) aus Aluminium. Die Räder sind mit Gepäckträger und Vorderradkorb für Taschen bis zu 10 Kilogramm Gewicht ausgestattet. Die Bereifung ist pannensicher, die weiteren Fahrzeugteile sind ebenso robust. Integriert sind ein elektronisches Schloss, ein eTicket-fähiger Bordcomputer mit GPS-Modul und eine GSM Datenanbindung.

Die Stationen bestehen aus einem Terminal sowie Systemfahrradständern. Je Station werden bis zu zehn Leihräder angeboten. Der elektronische Schließmechanismus des Fahrradständers verkürzt den Rückgabeprozess, verriegelt die Räder stabil und beugt Vandalismus vor. Das Terminal umfasst einen 7-Zoll-Touch-Display, ein Lesegerät für eTickets und einen Minicomputer. Die Energieversorgung erfolgt autark über Solarpanel und ist durch einen leistungsstarken Pufferakku abgesichert. Die Datenübertragung zum IT-System erfolgt per Mobilfunknetz. Die Terminals sind 2,05 Meter hoch und 0,5 Meter breit.

Die Nutzer registrieren sich einmalig über den Bordcomputer am Leihrad, am Stations-terminal, über eine App, im Internet oder auch telefonisch im Call-Center. Mit einer individuellen PIN-Nummer können dann jeweils die Ausleihe und Rückgabe vorgenommen werden. Stammkunden der KVB werden durch ihre Chipkarte, auf der das Abo-Ticket, JobTicket oder ein anderes ZeitTicket gespeichert ist, identifiziert und erhalten dann automatisch die Stammkunden-Konditionen.

Ralf Kalupner, Geschäftsführer nextbike: „Wir freuen uns auf die Herausforderung in der Millionenstadt Köln. Zum Beispiel mit Bus oder Stadtbahn zur Universität und von da mit dem Leihrad zum Institut, Labor oder Hörsaal auf dem Campus fahren, das kann den Kölner Lebensstil genauso prägen, wie schnell zum Einkaufen oder Geschäfts-termin in der Innenstadt zu radeln. Unsere Erfahrung in anderen Städten zeigt, dass viele ÖPNV-Kunden ihre Wege gern mit nextbike ergänzen.“

Die KVB verzeichnet bereits 260.000 Stammkunden. Ihr Kreis kann sich durch das neue Leihradangebot weiter vergrößern, wenn zum Beispiel die Kombinationsmöglichkeiten von Bus, Stadtbahn und Rad zu mehr Fahrten führen und sich ZeitTickets auf Chipkarte mehr lohnen als der Erwerb zahlreicher EinzelTickets.

Peter Hofmann, Vorstand der KVB für Finanzen, Nahverkehrsplanung und Absatz: „Mit dem Leihradangebot kommen wir noch konkreter an die täglichen Wege der Kölnerinnen und Kölner heran . Die Verfügbarkeit der Leihräder an 365 Tagen im Jahr – also auch im Winter – unterscheidet Köln von anderen Städten. Unsere Angebote des Stadtbahn- und Busverkehrs, das Leihradangebot sowie die weiteren Verknüpfungen im Mobilitätsverbund sprechen dafür, von EinzelTickets auf eine ‚Dauerkarte’ der KVB umzusteigen. In den KundenCentern kann sich jeder beraten lassen, welches Ticket das richtige ist.“

Das Leihradsystem wird als KVB-Marke in Partnerschaft mit nextbike angeboten. Für die Bereitstellung und Betrieb des Angebots, die Gewährung der jeweils 30 Freiminuten für Stammkunden und den Erwerb der ersten 20 Stationen wendet die KVB in den nächsten drei Jahren jeweils 400.000 Euro auf. Die KVB erwartet höhere Einnahmen aus der Gewinnung von Neukunden. Bisher existiert kein Leihradangebot, das aus sich heraus kostendeckend ist. Zudem wird die Einbindung in den Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) angestrebt. Dies ist für die Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) die Voraus-setzung einer finanziellen Förderung des Erwerbs von Stationen durch die KVB.

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