Aachen: Nach den dramatischen Regenfällen der vergangenen Tage ist der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt Aachen am Donnerstagmorgen (15. Juli) erneut zusammengekommen, um die aktuelle Lage zu bewerten und das weitere Vorgehen zu beschließen. Leichte Entwarnung konnte Feuerwehr-Chef Jürgen Wolff geben: „Die Lage hat sich etwas stabilisiert.“ Dennoch herrscht weiterhin ein enormes Einsatzaufkommen im gesamten Stadtgebiet.
Der Fokus liegt weiterhin in Kornelimünster. Dort ist die Inde am gestrigen Mittwoch (14. Juli) über die Ufer getreten und hat den historischen Ortskern geflutet. Zahlreiche Keller sind vollgelaufen. Am Nachmittag fiel daher die Entscheidung, Teile des Ortskerns zu evakuieren. Zwischenzeitlich wurde das Inda-Gymnasium als Notunterkunft hergerichtet. Nach dortiger Erstversorgung hat die Stadt Aachen insgesamt 35 Menschen vorerst in drei Hotels untergebracht.
Derweil hat die Inde in Kornelimünster in der Nacht ihren Höchststand erreicht. Dabei wurden die messbaren Pegelstände überschritten, sodass der Wasserpegel über drei Meter gelegen hat. Mittlerweile sinken die Pegel. Allerdings gehen Experten derzeit davon aus, dass es aufgrund des unveränderten Wasserzulaufs noch Tage dauern wird, bis die Pegelstände der Inde wieder ein Normalmaß erreichen werden. Die besondere Hochwasser-Lage bleibt daher weiterhin akut. Einsatzkräfte sind vor Ort.
Der Bundesstraßen-Abschnitt in Kornelimünster (Napoleonsweg) wurde gestern Abend ebenfalls überschwemmt. Die Straße ist daher weiterhin für den Verkehr gesperrt. Die Stadt bittet darum, den Bereich möglichst weiträumig zu umfahren.
Auch im restlichen Stadtgebiet mit Schwerpunkten in Haaren und im Frankenberger Viertel verzeichnet die gemeinsame Leitstelle von Stadt und StädteRegion zahlreiche Einsatzstellen. Besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte: Eine Einsatzstelle umfasst teilweise einen ganzen Straßenzug. „Wir arbeiten alle Anrufe ab, bitten aber um Verständnis, dass es aufgrund des sehr starken Einsatzaufkommens etwas dauern, bis die Feuerwehr vor Ort sein kann“, sagt Feuerwehr-Chef Wolff.
Bürgerinnen und Bürger können sich abseits von akuten Notrufen wegen der Hochwasserlage auch an die Corona-Hotline wenden: 0241-510051. Die Hotline ist bis 22 Uhr besetzt.
Des Weiteren bittet die Stadt alle Bürgerinnen und Bürger weiterhin darum: Wer nicht unbedingt muss, sollte möglichst auf Fahrten verzichten. Es kann punktuell immer noch zu Einschränkungen im Verkehr und bei der sicheren Benutzung von Straßen kommen.