NRW: Seit vergangener Woche sind die ersten Mähdrescher auf den Getreidefeldern in Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Die erste Wintergerste haben die Landwirtinnen und Landwirte im Rheinland geerntet, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Der Erntestart ist etwas früher als im langjährigen Durchschnitt, aber vergleichbar mit den letzten Jahren. Die Prognosen für die Getreideernte in NRW sind überwiegend optimistisch. Die Expertinnen und Experten der Landwirtschaftskammer gehen von einem durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Ertrag aus.
Durch den milden Winter konnten sich die im Herbst gesäten Pflanzen gut entwickeln. Das sonnige Wetter im Frühjahr begünstigte das Wachstum und führte dazu, dass sich vor allem Pilzkrankheiten nicht gefährlich ausbreiten konnten. Mit Ausnahme von den schwächeren, sandigen Standorten kamen die Niederschläge noch gerade rechtzeitig, um größere Ernteverluste zu vermeiden. Allerdings hat die Trockenheit auch dazu geführt, dass Düngegaben nicht immer zum optimalen Zeitpunkt gewirkt haben. Auch deshalb sind vor allem in den wasserbegrenzten Lagen keine Spitzenerträge zu erwarten. Die hohen Temperaturen im Frühsommer führten anschließend dazu, dass sich die Abreife beschleunigt hat und nun die Ernte früh starten konnte.
Nach der Wintergerste stehen in den nächsten Wochen dann Raps, Triticale - eine Kreuzung aus Weizen und Roggen -, Roggen, Weizen sowie das Sommergetreide wie Sommergerste, Sommerweizen und Hafer auf dem Speiseplan der Mähdrescher. Auch hier gehen die Expertinnen und Experten der Landwirtschaftskammer von einer durchschnittlichen Ernte aus.
2024 wurden aufgrund der anhaltenden Nässe in Nordrhein-Westfalen nur 531 400 ha Getreide angebaut. Das waren rund 8 % weniger als im Vorjahr, entspricht dennoch knapp der Hälfte des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2024 auf 210 400 ha stand. An zweiter Stelle folgt die Wintergerste mit 141 300 ha. Die Anbaufläche von Triticale lag bei 37 300 ha und die von Roggen bei 33 000 ha.
In diesem Jahr dürfte jedoch wieder deutlich mehr Getreide angebaut worden sein. Nach ersten Schätzungen wurden insbesondere wieder mehr Winterweizen, Triticale und Roggen ausgesät. Winterweizen befindet sich demnach auf einem ähnlichen Niveau wie 2023.