Siegburg: Der Großbrand auf dem Brückberg, unmittelbar an der Böschung zur ICE-Strecke, ist seit 19 Uhr in der Gewalt. Die Kräfte ziehen sich zurück, einige sind noch länger mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Am Abend konnten die vor dem Rauch in die Kolping-Schule geflüchteten Brückberger in ihre Häuser zurück.

Acht Gebäude sind stark in Mitleidenschaft gezogen worden. 15 Personen müssen für die Nacht untergerbacht werden, zwei schlafen bei Verwandten, 13 Brandopfern vermittelte die Stadt Unterkünfte. Das Angebot aus der Bevölkerung ist überwältigend. Viele Siegburgerinnen und Siegburger sowie Hilfsbereite aus der Umgebung boten Zimmer oder auch Ferienwohnungen an. Mitarbeiter des Bauhofs fahren sie allesamt zu den Übernachtungsplätzen. Auch mit kleineren Wohltaten, gleichwohl mit hohem Symbolwert, brachten sich die Bürgerinnen und Bürger ein. Viel Wasser wurde herbeigeschafft, ein tolles Zeichen an diesem heißen Tag. Mehr als 500 Einsatzkräfte waren Stunden vor Ort. Feuerwehr aus der gesamten Region, auch aus Bonn und dem Oberbergischen. Sanitäter, DRK, Katastrophenschutz, viel Polizei, auch eine Hundertschaft. Helikopter kreisten. Notfallseelsorger waren schnell vor Ort. Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg rief stündlich zur Lagebesprechung im Pfarrsaal von St. Josef. Ausgangspunkt des Feuers war nach Expertenmeinung der Böschungsbereich der Bahn, die Seite zum OBI, Wilhelmstraße. Dann flogen die Funken auf die Schienenseite zum Brückberg, erklommen auf breiter Front den Wall, griffen auf die Häuserzeile über. Aufgrund der Trockenheit ging es rasend schnell, der Wind verschlimmerte die Sache. Als die ersten Retter um kurz vor 15 Uhr eintrafen, schlug ihnen eine regelrechte Feuerwand entgegen. 32 Personen wurde verletzt, erlitten eine Rauchgasvergiftung. 23 von ihnen kamen im Krankenhaus, fünf wurden auf der eingerichteten Betreuungsstelle behandelt. Unter den Verletzten befanden sich fünf Polizisten und drei Feuerwehrleute. Stundenlange Sperrung der umliegenden Straßen und der Bahnstrecke Siegburg-Köln. Ganz aktuell kommt an Informationenrein: Zwei Dachstühle werden nachgelöscht, die Kollegen am Bürgertelefon zählten 200 Anrufe. Die Polizei sichert die Brandhäuser, der Bauhof der Stadt brachte eine große Ladung Absperrgitter herbei.