Düren:Die Task Force „Problemimmobilien“ der Stadt Düren hat am Mittwoch erneut durchgegriffen: Bei einer Kontrolle eines Wohngebäudes in Nord-Düren wurden massive bauliche Mängel und Verdacht auf illegale Wohnverhältnisse festgestellt. Zwei Wohneinheiten mussten wegen akuter Gefahrenlage sofort geräumt werden. Drei betroffene Personen wurden anderweitig untergebracht.

Das interdisziplinäre Einsatzteam bestand aus Mitarbeitenden des Bauordnungsamtes, Ordnungsamtes, Sozialamts, Bürgerbüros, der Job-com, der Feuerwehr, des Finanzamtes sowie der Leitungspartner GmbH. Begleitet von einem Dolmetscher wurde das Objekt in einer abgestimmten Aktion überprüft. Unterstützung leistete die Polizei Düren zur Sicherung des Einsatzes.

Anlass für die Maßnahme waren Hinweise auf baurechtliche Verstöße, fehlenden Brandschutz, eine mutmaßliche Überbelegung der Wohnungen sowie illegalen Aufenthalt einzelner Personen.

Von insgesamt 15 offiziell gemeldeten Bewohner*innen wurden sieben angetroffen. Vier weitere Personen gaben an, sich lediglich zu Besuch in dem Gebäude aufzuhalten. In einem Raum entdeckten die Kontrolleure eine auffällig hohe Anzahl an Betten, was auf eine nicht genehmigte Unterkunft hindeutet. Vier Ausweisdokumente befinden sich derzeit noch in Prüfung.

Bei der baulichen Kontrolle offenbarte sich ein gravierendes Sicherheitsdefizit: Teilweise fehlten Rettungswege komplett oder waren durch Umbauten nicht nutzbar. Weitere festgestellte Mängel:

  • Offene Leitungen und Schalter im Treppenhaus

  • Zu kleine Fenster

  • Schimmelbefall

  • Mangelhaft ausgeführte Renovierungsarbeiten

Eine detaillierte Mängelliste wurde erstellt und dem Eigentümer zur umgehenden Behebung übermittelt. Das baurechtliche Prüfverfahren läuft weiter, da nicht alle Wohnbereiche zugänglich waren.

Einsatzleiterin und Rechtsdezernentin Christine Käuffer betonte nach der Maßnahme:
„Die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner hat für uns höchste Priorität. Die bisherigen Erfolge der Task Force zeigen, dass unser Vorgehen richtig und notwendig ist. Wir werden auch weiterhin konsequent gegen Schrottimmobilien vorgehen – zum Schutz der Mieterinnen und Mieter und im Interesse der gesamten Stadt Düren.“

Die Stadt kündigte an, dass die Task Force auch künftig aktiv bleiben und sowohl gezielt als auch stichprobenartig Problemobjekte kontrollieren werde.