Hürtgenwald: Tim Prümmer und Jarno Steegmans, das Motocross-Seitenwagen-Gespann des MSC Kleinhau, nehmen bei der Weltmeisterschaft die Top Fünf ins Visier. Das sagt Tim Prümmer, der Fahrer des Duos, vor dem ersten WM-Rennwochenende am Samstag und Sonntag. Der Auftakt findet diesmal im tschechischen Kramolin statt. „Im vergangenen Jahr waren wir am Ende WM-Sechster. Unser Blick geht ganz klar nach oben. Wir wollen in die Top Fünf“, sagt Prümmer.
„Wir“ – das sind in dieser Saison wieder Tim Prümmer und der belgische Beifahrer Jarno Steegmans. Das Duo hatte sich Ende 2023 getrennt nach einer verletzungsgeprägten Saison für Steegmans – jedoch nicht im Streit. 2024 fuhr Prümmer mit dem Franzosen Rodolphe Lebreton, der bereits 2023 nach Steegmans’ Ausfall eingesprungen war. Die Kombination funktionierte sportlich gut, doch die große räumliche Distanz erschwerte das gemeinsame Training.
„Die anderen Teams sind oft Brüder oder leben in der Nähe voneinander. Kaum ein Team unter den besten Zehn hatte so wenig gemeinsame Trainingszeit wie wir“, erklärt Tim Prümmer den Rückwechsel. Jarno Steegmans, der 2024 mit seinem belgischen Landsmann Davy Sanders unterwegs war, stammt aus der Nähe von Genk – nur gut eine Stunde von Kleinhau entfernt – und ist inzwischen wieder voll fit.
Rodolphe Lebreton startet in der neuen Saison mit dem Esten Gert Gordejev. „Ich bin Rodolphe sehr dankbar, dass er mir meine bisher beste Saison ermöglicht hat, in der ich mich enorm weiterentwickeln konnte“, betont Tim Prümmer. Nun richtet er den Blick nach vorn.
Und die Zukunft beginnt in Kramolin – ein Ort, an den der Kleinhauer Fahrer beste Erinnerungen hat: Im vergangenen Jahr gewann er dort sein erstes WM-Wochenende überhaupt. „Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten Fünf, damit wir uns von Anfang an dort einsortieren können, wo wir hinwollen.“
Mit Spannung blickt Tim Prümmer dem Saisonstart entgegen – aus mehreren Gründen. Einerseits, weil das Team erneut ein neues Motorrad aufgebaut hat, das einen Leistungssprung ermöglichen soll. Neue Technik bringe zwar oft Kinderkrankheiten mit sich, doch nach mehreren Einsätzen bei Rennen der niederländischen und deutschen Meisterschaft ist der Fahrer zuversichtlich. „Ich habe das Gefühl, dass wir schneller denn je sind“, sagt Prümmer.
Andererseits wird es spannend, die Konkurrenz erstmals versammelt zu sehen. Einige Teams hielten sich vor dem WM-Start mit Renneinsätzen zurück und haben bislang kaum Einblicke in ihren technischen Stand oder ihre Form gegeben.
Neben den zehn WM-Wochenenden wollen Tim Prümmer und Jarno Steegmans auch weiterhin in den Niederlanden und Deutschland an den Start gehen – allerdings selektiv. „Der Fokus liegt klar auf der optimalen Vorbereitung für die WM. Deshalb werden wir vermutlich nicht bei allen nationalen Rennen dabei sein. Für welche Platzierungen es am Ende reicht, ist schwer zu sagen. Je weiter oben, desto schöner“, sagt Tim Prümmer.
Ein besonderes Saison-Highlight folgt spät im Jahr: Anfang Oktober steigt das letzte Rennwochenende der deutschen Seitenwagenmeisterschaft auf der Heimstrecke in Kleinhau.